Polymyalgia rheumatica

Es handelt sich um eine hochentzündliche Erkrankung des höheren Lebensalters, die mit Schultergürtel und Beckengürtel-betonten Muskelschmerzen einhergeht.
Die Erkrankung ist oft mit einer Riesenzellarteriitis, also Entzündung der Arteria temporalis vergesellschaft.

Frauen erkranken zweimal häufiger als Männer. Die Patienten sind bei Erkrankungsbeginn mindestens 50 Jahre alt, das typische Erkrankungsalter liegt aber jenseits des 60 Lebensjahr.

Der Erkrankungsbeginn ist meist ganz plötzlich innerhalb von wenigen Tagen bis 2 Wochen, oft geht aber eine Zeit mit erheblicher Müdigkeit und Abgeschlagenheit voraus. Fieber kann ebenfalls auftreten.

Das charakteristischste Merkmal  sind aber die heftigen, oft quälenden, beidseits auftretende Nacken- Schulter-Oberarm Schmerzen, oft aber auch Beckengürtel und Oberschenkelschmerzen. Diese Beschwerden treten vor allen nachts verstärkt auf und lassen den Patienten kaum noch schlafen.

Morgens ist das Aufstehen durch eine erhebliche Morgensteifigkeit und Bewegungseinschränkung erschwert.

Selten finden sich bei den Patienten auch symmetrische Schwellungen der Handgelenke und Fingergrundgelenken.

Die Diagnose stützt sich auf typische Laborwerte mit einer sogenannten Sturzsenkung (> 60 mmHg in der ersten Stunde), meist begleitet von weiteren Entzündungswerten und einer Anämie.

Therapie der Wahl ist eine Behandlung mit Cortison, welches nach Normalisierung der Klinischen Beschwerden und der Entzündungswerte über einen Zeitraum von 2 Jahren in ganz kleinen Schritten unter ständiger Kontrolle ausgeschlichen werden. Sehr selten kann auch der vorübergehende Einsatz von Immunsuppressiva erforderlich sein.